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Out of Oz

Tags: Fantasy
24.06.2012
Cover Out of Oz englisch

Dorothy reist nach San Francisco. Ihre Tante und ihr Onkel nutzen das wenige Geld, dass ihnen zur Verfügung steht, um Dorothy von ihren ständigen Gedanken an Oz abzulenken. Sie halten dies für ein Hirngespinnst, das sie davon abhalten wird, jemals einen Ehemann zu finden. Es ist der 18. April 1906, der Tag des großen Erdbebens.

In Oz sind seit Son of a Witch * 6 Monate vergangen. Liirs Tochter, und damit Elphabas Enkeltochter, Rain ist inzwischen 8 Jahre alt und arbeitet im Haushalt von Lady Glinda. Als eine von 4 Angestellten darf sie bleiben, als das Haus von Soldaten besetzt wird und Lady Glinda unter Hausarrest gestellt wird. Glinda fürchtet in der Smaragdstadt um ihr Leben und zieht deshalb den Landsitz ihres verstorbenen Mannes vor, der sich jedoch im Munchkinland befindet, mit dem sich Oz im Krieg befindet. Ihre Präsenz dort stellt ihre Loyalität weiter in Frage.

Die Truppen der Smaragdstadt unter General Traper Cherrystone beginnen mit dem geheimen Bau von Drachengezogenen Booten in den Schuppen des Grundstücks um die Invasion des Munchkinlandes einzuleiten. Lady Glinda versucht herauszufinden, was auf ihrem Anwesen passiert, doch ihre Bewegungsfreiheit wird immer weiter eingeschränkt. Bei einer Aufführung der Uhr des Zeitdrachens wird ihr das Grimorium anvertraut, das sie vor Jahren, nach Elphabas Tod schon einmal in den Händen hielt. Diesmal versucht sie sich an seinen Zaubersprüchen. Das Buch scheint sie dabei zu leiten. Es lässt sie nur bestimmte Seiten öffnen. Zum Beispiel die mit einem Spruch, um einen See gefrieren zu lassen...

Lady Glinda bemerkt bei General Cherrystone ein deutliches Interesse an Rain und befürchtet, dass er weiß, wer sie ist. Obwohl sie nicht sicher ist, ob der General mit seinen Booten untergegangen ist, gibt sie das Grimorium zurück an die Truppe der Uhr des Zeitdrachens und bittet sie, Rain ebenfalls mitzunehmen. Die Uhr ist davon gar nicht begeistert und stellt den Betrieb ein. Fast alle Mitglieder verlassen die Truppe. Es bleiben lediglich der Löwe Sir Brrr, seine Frau und gleichzeitig Rains Tante Ilianora und der Zwerg Mr Boss, die das Grimorium nun nach Süden schickt.

Auf dem Weg nehmen sie noch Little Daffy mit, eine frühere Schwester aus dem Kloster von Sankt Glinda, die spontan die Frau von Mr Boss wird. Noch nicht weit in den Süden vorgedrungen werden sie jedoch von den Reitern des Imperators verfolgt, der nun jegliche Art von Magie verboten und sich selbst zum Gott ernannt hat. Die Gruppe flieht daher immer tiefer in den Dschungel und die Sümpfe des Quadling Country bis sie von einem Mon­sun für ein Jahr aufgehalten werden. Als sie endlich weiterziehen erreichen sie kurze Zeit später eine Ruine, in der sich Rains Eltern Liir und Candle verstecken. Doch Rain ist distanziert und die Stimmung der Eltern ihren anderen Gästen gegenüber wird im Laufe der Monate immer gereizter. Doch da erreicht sie die Nachricht, dass Dorothy in einem Erdbeben nach Oz zurückgekehrt ist und wegen Mordes an der Hexe des Ostens im Munchkinland in einem Schauprozess angeklagt und gehängt werden soll. Sie beschließen sich aufzuteilen und zum einen Dorothy nach Möglichkeit zu helfen und zum anderen Rain zwischen gleichalterigen Mädchen in einer Schule in Shiz zu verstecken.

Wer noch keine Bücher der Wicked Years gelesen hat, sollte von Out of Oz erst einmal die Finger lassen und mit Wicked - The Life and Times of the Wicked Witch of the West / Wicked - Die Hexen von Oz * anfangen. Die Reihe überspannt über 50 Jahre Handlung und der Abschlussband ist ohne das entsprechende Vorwissen sehr harte Kost. Alle anderen erwartet eine altbekannte Welt mit sehr vielen Charakteren aus den vorherigen Bänden. Jeder scheint noch mal einen letzten Auftritt zu bekommen. Erneut ist die Hauptfigur recht passiv. Zwar wird Rains Geschichte erzählt, sie orientiert sich aber an ihren jeweiligen Begleitern. In der ersten Hälfte des Buches ist Rain häufig einfach nur zugegen. Erst als sie im fünften der acht Abschnitte in die Schule wechselt, wechselt auch die Perspektive mal direkt zu ihr.

Positiv ist, dass weniger private und unangenehme Augenblicke im Leben der Charaktere beleuchtet werden, als zuvor. Dennoch handelt es sich wieder mehr um eine Sammlung von Charakterstudien mit einer Fantasywelt als Rahmengerüst. Rains Eingreifen in die Geschichte ist für meinen Geschmack zu passiv geraten. Erst nach dem Ende der Handlung kann sie sich dazu aufraffen, etwas zu unternehmen und selbst dann ist sie sich nicht sicher, was sie eigentlich tun wird. Das Ende der Quadrologie lässt viele Fragen zu Oz und vor allem dem Grimorium offen und beantwortet nur einige wenige.

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