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Cover The Last Continent englisch

Der Bibiothekar der Unsichtbaren Universität von Ankh-Morpork, ist krank. Normalerweise ist er ein gesunder dreihundert Pfund schwerer Orang-Utan, doch nun ist sein morphisches Feld außer Kontrolle und er verwandelt sich bei jedem Nieser in einen anderen Gegenstand. Die Mitglieder der Fakultät glauben, dass er nicht mehr lange Leben wird. Doch ohne den Bibliothekar sind die magischen Bücher in der Bibliothek nicht zu zähmen. Schnell werden sie aggressiv und fallen über jeden her, der sich auch nur der Tür nähert. Die Zauberer müssen einen Heilzauber finden, doch jeder Zauber erfordert die Kenntnis des Namens des Zauberers, auf den er angewendet werden soll. Der Bibliothekar hat aber jeden Hinweis auf seinen Namen aus den Universitätsunterlagen entfernt, damit er nicht in einen Menschen zurückverwandelt werden kann. Jetzt kann ihnen nur noch eine Person weiterhelfen. Der glücklose Zauberer Rincewind hat vor vielen Jahren als Assistent in der Bibliothek gearbeitet und könnte sich noch an den Namen erinnern. Doch Rincewind ist seit seinem letzten Abenteuer auf Viericks, dem verschollenen Kontinent, gestrandet. Hier kämpft er täglich ums Überleben, ernährt sich von Insekten und rennt vor giftigen Tieren davon. Was nicht sonderlich einfach ist, da außer ein paar Schafen alle Tiere auf Viericks giftig sind.

Die Zauberer hoffen, dass ihnen der Unerhörte Professor für grausame und ungewöhnliche Geographie helfen kann, Viericks und Rincewind aufzuspüren. Doch in dessen Büro finden sie nur ein Fenster, welches direkt an den Strand einer tropischen Insel führt. Gerade im kalten Winter kann man sich so eine Gelegenheit nicht entgehen lassen und so verlagert die Fakultät ihre Studien an den warmen Strand. Bei der Lieferung ihres Essens fällt jedoch das Fenster zu und das Portal verschwindet. Nun stecken sie zusammen mit dem Bibliothekar und der Haushälterin der Universität auf der kleinen Insel fest, auf der sie immer mehr ungewöhnliche Pflanzen und Tiere vorfinden. Bei Nacht machen sie noch eine weitere überraschende Entdeckung. Der Sternenhimmel über ihnen sieht nicht richtig aus. Vorsichtige Schätzung lassen sie vermuten, dass sie das Portal nicht nur geographisch, sondern auch mehrere tausend Jahre in der Zeit versetzt hat.

Rincewind hat inzwischen Bekanntschaft mit Skippy, einem Boten des Schöpfers von Viericks, gemacht, der sich ihm als sprechendes Känguru zeigt. Dieser erklärt ihm, dass der Kontinent nachträglich erschaffen wurde und dass gerade Rincewinds Ankunft hier einiges durcheinander gebracht hat. Das größte Problem ist, dass es keinen Regen gibt. Von Rincewind will er nun, dass er alles wieder in Ordnung bringt. Dieser ist jedoch ein geborener Feigling und rennt lieber davon. Zum Glück für Skippy rennt er in genau die richtige Richtung. Nun muss Skippy nur noch in Form verschiedener Tiere dafür sorgen, dass der Zauberer mehr oder weniger sicher an seinem Ziel ankommt.

In The Last Continent / Heiße Hüpfer lernt der Leser mit Viericks das scheibenweltliche Äquivalent zu Australien kennen. Auf Rincewinds hektischer Reise durch das Land begegnen ihm einige typisch australische Phänomene und er trägt vielerorts dazu bei, noch weitere in die Kultur der Einheimischen einfließen zu lassen. So erfindet er beispielsweise den Hut mit Korken gegen Fliegen und den bekannten Gemüseaufstrich. Auch auf viele Elemente aus in Australien gedrehten Filmen, wie Mad Max und The Adventures of Priscilla, Queen of the Desert oder die australische Geschichte als Gefängniskolonie wird humorvoll angespielt.

Terry Pratchetts Buch ist spritzig, leicht und sehr lustig. Es ist dabei nicht so düster wie modernere Discworld / Scheibenwelt-Romane. Hier kommt es noch zu lauten Lachern beim Lesen. Man sollte seinen Leseort also mit Vorsicht wählen. Viele der Charaktere haben wunderbare persönliche Momente, wie beispielsweise der Quästor, als er das Surfen erfindet. Rincewind muss sich lange Zeit ohne die Hilfe seiner Truhe durchschlagen. Wäre diese von Anfang an an seiner Seite gewesen, wären viele Probleme, auf die er im Laufe seiner Reise gestoßen ist, einfach durch sie erledigt worden. Es war also eine gute Wahl, sie eine Weile außen vor zu lassen. Dieses Buch kann man nicht nur Fans von Australien getrost weiterempfehlen, sondern allen, die sich schon ein wenig mit der Scheibenwelt und Rincewinds Vorgeschichte auskennen.

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