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Cover Die Götter von Asgard deutsch

Die Münchner Studentin Ray ist am Boden zerstört. Sie hat erneut eine Prüfung versaut und muss nun nach dem Jurastudium auch noch ihr Architekturstudium erfolglos beenden. Eigentlich studiert sie nur ihren Eltern zu liebe, sie selber würde lieber Musikerin werden. Niedergeschlagen setzt sie sich an einen abgelegenen Uferabschnitt der Isar. Als sie Stunden später wieder aufblickt, sitzt plötzlich eine junge Frau neben ihr, die sich aufrichtig nach ihrem Wohlbefinden erkundigt und sich Rays ganze Geschichte anhört. Kára ist Musikerin und zu einem Auftritt in München gewesen. Nun ist sie auf dem Weg nach Berlin und lädt Ray ein, sie zu begleiten. Ray kann sich nicht erklären, wieso sie der fremden Frau einfach so vertraut, doch kurzerhand packt sie ihre Sachen und steigt mit ihr in den Zug in Richtung Hauptstadt.

Hier will sich Ray gleich als Sängerin versuchen. Als sie einen Flyer entdeckt, der ankündigt, dass ein Musikproduzent im Walhall nach neuen Talenten sucht, wittert sie ihre Chance. Kára ist von dem Gedanken gar nicht angetan und versucht alles, um Ray vom Besuch der Kneipe abzubringen. Doch diese lässt sich nicht umstimmen. Im Walhall angekommen treffen die beiden Frauen auf Alice mit der Kára schon mal zusammengearbeitet hat und die sie gar nicht leiden kann. Leider ist Alice die Musikproduzentin. Ray sieht ihre Chancen auf einen zügigen Karrierestart schon schwinden. Doch zu einem Auftritt kommt es gar nicht, denn Kára zerrt sie in einen Nebenraum und eröffnet ihr, dass sie kein Mensch, sondern eine Walküre ist, die sie vor den Göttern von Asgard beschützen möchte. Diese haben eine uralte Prophezeiung so interpretiert, dass sie nun ausgerechnet Ray fürchten und sie töten wollen, bevor sie deren Ende einleiten kann. Die anderen Besucher der Kneipe sind ebenfalls keine Menschen, sondern größtenteils Alben und im Fall von Alice gar eine Banshee.

Natürlich glaubt Ray Kára kein Wort. Stattdessen schließt sie die Walküre in dem Hinterzimmer ein und verschwindet aus dem Walhall, um ihr Glück in einer anderen Berliner Kneipe zu versuchen. Nachdem sie sich ein paar Gläser zur Beruhigung gegönnt hat, beginnt sie allerdings Müde zu werden. Wie praktisch, dass ein gutaussehender Fremder ihr Hilfe anbietet. Dieser stellt sich ihr als Loki vor und will ihr helfen. Angeblich wurde Kára von Odin gefangen genommen, weil sie Ray geholfen hat und wird jetzt von einem Eisriesen bewacht, den Ray töten muss, um sie zu befreien. Ihr ist das Ganze immer noch suspekt, aber als Loki sie nach Asgard bringt, beginnen ihre Zweifel zu schwinden. Von hier aus will er sie weiter durch Svartalfheim nach Niflheim, dem Reich der Riesen führen. Ihr steht eine gefährliche Aufgabe bevor und die entscheidende Frage ist: Kann sie Loki trauen?

Die Geschichte begleitet Ray. Man sieht zwar Gespräche, bei denen sie nicht anwesend ist, aber erfährt wenig über die Gefühlslage der anderen Charaktere, was eine gewisse Distanz schafft. Bei ihrem Abenteuer wird sie nach und nach immer mehr zur prophezeiten Heldin. Die Überraschung der Götter bei jeder ihrer Taten wiederholt sich irgendwann allerdings zu häufig. Was mir etwas gefehlt hat, ist ein würdiger Gegenspieler. Loki ist nur streckenweise mit von der Partie und nicht hinterhältig genug. Es wirkt anfangs so, als würde er im Hintergrund die Fäden ziehen, wie man es aus vielen Geschichten um ihn gewohnt ist, doch das verläuft sich dann irgendwie.

Die Götter von Asgard bietet einen neuen, frischen Blick auf die Götter und Welten der nordischen Mythologie, wie ich ihn in anderen Romanen so noch nicht erlebt habe. Die Götter sind nahbarer und es gibt einen guten Grund, warum wir sie so lange nicht zu Gesicht bekommen haben. Gegen Ende wird das Buch dann zudem deutlich spannender. Etwas verwirrend und unpassend empfand ich den Epilog. Um die Entwicklung von Ray und den Göttern zu zeigen, hätte dieser ein klein wenig länger ausfallen können.

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