ger. Samuel Mumm; engl. Samuel Vimes

Allgemeines

Samuel Mumm und andere Wächter

Samuel Mumm ist Kommandeur der Stadtwache von Ankh-Morpork. Samuel Mumm war früher ein Trunkenbold. Um Alkoholiker zu sein, hätte er mehr Geld gebraucht. Seit einigen Jahren ist er jedoch trocken und hütet sich davor, Hochprozentiges anzurühren. Dennoch bewahrt er eine halbe Flasche Jimkin Bärdrückers in seinem Schreibtisch auf. Wahrscheinlich als eine Art permanenten Test.

Aufgewachsen ist Sam, wie er kurz genannt wird, in der Nähe der Schatten, in der Unbesonnenheitsstraße. Sein Vater war Thomas Mumm, sein Großvater war Gwilliam Mumm und sein wohl berühmtester Vorfahre war Ich-dulde-keine-Ungerechtigkeit-Mumm.

Als Sechsjähriger besuchte er die Schule bei Frau Windig. Seine Mutter zahlte der Lehrerin eigens einen Cent täglich, damit ihr Sohn Tafelwart (engl. Blackboard monitor) wurde, was bedeutete, dass er die kleinen Tafeln an die Mitschüler verteile und die große Tafel reinigte. Dies sollte ihn erziehen, Verantwortung zu übernehmen. Allerdings dauerte diese Schule nur neun Monate.

Mit 14 ging er zur Nachtwache und blieb dort bis heute. Aufgrund einer Zeitanomalie geriet der spätere Sam Mumm in die Vergangenheit, traf dort auf sein jüngeres Ich und bildete sich dadurch selbst mit zum Wächter aus. Samuel Mumm konnte somit bereits früh von den eigenen, noch zu machenden Erfahrungen profitieren. Samuel Mumm beherrscht etwas Latatianisch.

Samuel Mumm trägt die Dienstmarke mit der Nummer AMSW 177.

Jedoch bekam er in letzter Zeit mehr Verantwortung aufgedrückt als er für gut hält. So ist er zum Beispiel Ritter, Kommandeur der Wache, Herzog von Ankh und gilt inoffiziellen Quellen nach als zweitmächtigster Mann in Ankh-Morpork, direkt nach dem Patrizier Lord Vetinari.

Sam ist ein Mensch, in den späten Vierzigern und mitten in seiner Mid-Life-Crisis, was seinen von Natur aus schon mehr als ausgeprägten Zynis- und Sarkasmus nur noch verstärkt. Er ist ehrlich, im Polizistensinn des Wortes, treu, verlässlich und nicht wirklich der Hellste, allerdings nach den allgemeinen Maßstäben der Stadt nicht dumm. Außerdem hat er eine sentimentale Ader, die ihn oft in Verlegenheit bringt. Ferner wird Mumm gelegentlich als etwas knurd und stets zwei Drinks entfernt von wirklicher Nüchternheit bezeichnet, was ebenfalls zum Teil zu seinem depressiven Gemütszustand und Tendenz zum Alkoholismus beiträgt.

Sam ist Speziesist und kann besonders Vampire nicht leiden. Er fühlt eine Art negativen Stolz für Ankh-Morpork, was er damit begründet, dass er sich durch die vielen Jahre des Lebens und Schaffens in der Stadt praktisch das Recht verdient hat, sie einfach nicht zu mögen. Es ist eine Art verquerer Patriotismus. Ähnlich verhält es sich mit Zwergen, Trollen und Untoten. Sam hat mehr als einmal sein Leben für diese Leute riskiert, damit er sie auch weiterhin nicht ausstehen kann.

Erstaunlicherweise haben sich jedoch in den letzten Jahren mehrere seiner besten Freunde und Kameraden als Angehörige der einen oder anderen Minderheit herausgestellt, zum Beispiel Detritus, Grinsi Kleinpo, Reginald Schuh und Delphine Angua von Überwald. Außerdem gibt es jede Menge anderer Zwerge und Trolle in der Wache.

Auf seinem Schreibtisch stehen drei Körbe mit den Aufschriften Eingang, Ausgang und Schütteln. In letzteren legt er all jene Vorgänge ab, um die er sich nicht kümmern kann, weil er zu beschäftigt, ärgerlich, müde oder verwundert ist. Ab Klonk!/Thud! kümmert sich allerdings A. E. Pessimal um seinen Papierkram.

Bis zu Der fünfte Elefant/The Fifth Elephant wurden neun Inhumierungs-Versuche bei ihm durchgeführt. Unter anderem wurde mit Armbrüsten und dem G'fähr auf ihn gefeuert und einmal sogar seine Rasiercreme vergiftet. Die damalige Kopfprämie für ihn betrug 600.000 Ankh-Morpork Dollar. Inzwischen aber weigert sich die Assassinengilde Aufträge ihn betreffend anzunehmen.

Samuel Mumm verhaftete unter anderem einen Drachen, zwei komplette Kriegsheere und den Patrizier Lord Vetinari. Durch einen Zeitsprung gerät er als John Keel sogar in die Regierungszeit von Lord Schnappüber.

Für seine Gefangenen hat er Rechte, wie Recht fünf, eingeführt. Außerdem hat Sam eine Art Witwen- und Waisenfond gegründet und unterstützt aus seinem ehemals recht schmalen Gehalt Frauen und Kinder ermordeter Wächter oder auch einfacher Bürger, die sonst keine Einkünfte mehr hätten. Zu diesen gehören Annabel Curry, Frau Schenkel, Frau Hurtig oder Frau Kastanie.

Sam heiratete in Helle Barden/Men At Arms Lady Sybil Käsedick, die er in Wachen! Wachen!/Guards! Guards! kennengelernt hat. Die Trauung wird auf Samuel Mumms Wunsch hin vom Dekan der Unsichtbaren Universität durchgeführt und findet im Großen Saal der Unsichtbaren Universität statt. Der Bräutigam wollte keinen Tempel, da er nicht allzuviel von Göttern hällt und sie am liebsten wegen Inkompetenz verhaften würde. Sein Trauzeuge war Fred Colon. Samuel Mumms voller Titel ist laut Inigo Schaumlöffel in Der fünfte Elefant/The Fifth Elephant Seine Gnaden und seine Exzellenz, der Herzog von Ankh, Kommandeur Sir Samuel Mumm (engl. His Grace His Excellency the Duke of Ankh, Commander Sir Samuel Vimes). Nachdem er am Ende von Fliegende Fetzen/Jingo zum Herzog ernannt wurde, wäre auch Lord Mumm eine korrekte Anrede, doch Samuel Mumm untersagt allen ihn so zu nennen. Als Kommandeur der Wache gehört es zu seinen Pflichten, beim Convivium die Prozession der Zauberer anzuführen. Karotte Eisengießersohn hat offenbar den Patrizier daran erinnert, dass die Ursprüngliche Bedeutung des Wortes Kommandeur Dux war, was Herzog (engl. Duke) bedeutete. Zwar warf Samuel Mumm ein, dass nur ein König einen Herzog ernennen dürfe, aber Havelock Vetinari war der Meinung, dass, falls es jemals wieder einen König geben sollte, dieser seine Entscheidung sicher absegnen würde.

Zusammen mit Sybil Käsedick hat Samuel Mumm einen Sohn namens Sam Mumm. Als Dank für die Unterstützung seiner Frau bei der schwierigen Geburt spendet er Dr. M. Rasen ein komplettes Krankenhaus, das er aber nach seiner Frau Lady Sybils Gratishospital benennen lässt.

In Klonk!/Thud! ist Samuel Mumm 52 Jahre alt.

Das Familienwappen der Familie Mumm

Das Wappen der Familie Mumm

Nachdem Ich-dulde-keine-Ungerechtigkeit-Mumm im Jahre 1688 den letzten König von Ankh, Lorenzo den Netten, einen blutrünstigen Tyrannen, hingerichtet hatte, wurde der Familie Mumm ihr Familienwappen aberkannt und ihre Ländereien beschlagnahmt. Später wurde das Wappen durch den Patrizier Havelock Vetinari der Familie Mumm zurückgegeben.

Das neue Wappen zeigt einen Schild, auf dem eine Eule mit einem Ankh d'or sitzt. Der Schild ist in vier Teile unterteilt. Auf dem oberen, rechten Teil ist eine Weinrebe zu sehen, eine Anspielung auf den Familiennamen (engl. Vimes), links daneben sieht man eine von einem Dolch durchstoßene Krone, ein Hinweis auf den Königsbeschützer oder auch Mörder. Unten links befindet sich ein steinerner Kopf, was auf den Spitznamen Altes Steingesicht von Ich-dulde-keine-Ungerechtigkeit-Mumm hindeutet. Daneben befindet sich das alte Zeichen für einen Leibwächter, die in Reisigbündel gewickelte Axt. In der Mitte des Wappens sieht man die Zahl 177, was die Nummer auf Samuel Mumms Dienstmarke ist. Das Familienmotto lautet Protego Et Servio, was soviel wie Zu schützen und zu dienen bedeutet. Hierbei handelt es sich um eine Anspielung auf die Aufgabe der Polizei to protect and serve.

Anmerkungen

Samuel Mumm auf einem Klonk-Brett

In einem Interview am 24.07.2001 mit der Internetzeitung FAKTuell erklärte Terry Pratchett, dass Samuel Mumm neben Esmeralda Wetterwachs sein persönlicher Liebling sei. Er habe einen komplizierten Charakter. Terry Pratchett charakterisierte Samuel Mumm als einen Straßenkämpfer und sehr launischen Außenseiter. In der Ankh-Morpork Stadtwache könne er aber als Mitglied der Gesellschaft handeln. Er definiere sich selbst als Polizist. Ohne diesen Polizisten in sich fürchte er, ein hundsgemeiner Kerl zu sein.

Weiterführendes

Bücher mit Samuel Mumm

Ein Artikel aus dem DiscWiki.

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