Meine Bücherwürmer


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Cover Plugged englisch

Daniel McEvoy, Sohn einer amerikanischen Mutter wuchs in Dublin auf. Wie ihm sein Psychologe klar machte, war das Verprügeln durch seinen Vater dafür verantwortlich, dass sich in Daniel ein starker Beschützerinstinkt ausbildete und er sich gleich für zwei Friedenseinsätze der NATO im Libanon freiwillig meldete. Heute ist Daniel Anfang Vierzig und Sicherheitschef in einem kleinen Casino in einem Vorort von New York. Um sich nicht so zu fühlen, als wäre sein Leben schon fast vorbei, lässt er sich von einem aus dem Libanon bekannten und jetzt im selben Ort ohne Genehmigung praktizierendem Arzt, Haare von seinem Rücken auf den Kopf verpflanzen. Bei einem seiner Prazisbesuche trifft er jedoch nicht auf seinen Freund Zeb, sondern auf einen Killer vom irischen Gangsterboss Michael Madden, der gerade dessen Räumlichkeiten verwüstet hat. Er ist auf der Suche nach Zeb und als Daniel ihm nicht weiterhelfen kann, geht er mit dem Messer auf ihn los. Daniels militärisches Training übernimmt die Kontrolle und er kann seinen Angreifer in Notwehr töten. Daniel schätzt die Situation so ein, dass sein Freund Zeb inzwischen vermutlich auch tot ist, was dazu führt, dass er dessen Stimme fortan als Kommentator in seinem Kopf mit sich rumträgt, die ihn dazu drängt, ihn zu finden und ihm vielleicht noch das Leben zu retten.

Als sich Daniel an diesem Abend mit größter Vorsicht zum Casino begibt, wird dort die Leiche seiner erschossenen Kollegin gefunden, der er am Vorabend noch mit einem handgreiflichen Gast geholfen hat. Die Polizei verhört alle Angestellten und schickt sie nach Hause. Zurück in seiner Wohnung findet Daniel eine aufgebrochene Tür und ein verwüstetes Zimmer vor. Daniel verdächtigt den Gast des Vorabends und gibt der Polizei einen anonymen Tipp. Als er beobachten möchte, ob der Mann festgenommen wird, muss er stattdessen mit ansehen, wie eine der beiden Polizistinnen versucht ihre Partnerin zu ermorden. Da kann Daniel natürlich nicht anders, als einzugreifen. So landet er ganz plötzlich noch viel tiefer in einem Hin und Her zwischen Drogenhändlern, korrupten Polizisten und einigen Morden.

Plugged / Der Tod ist ein bleibender Schaden ist von der ersten bis zur letzten Seite sehr unterhaltend. Daniels interne Monologe mit "Ghost Zeb" und seine Sprüche lockern das eigentlich düstere Geschehen ungemein auf. Im Gegensatz zu ähnlichen Büchern, wie beispielsweise den Crime-Novels von Anthony Bourdain, fließt zwar auch einiges an Blut, jedoch ist die Gewalt nicht so sehr bildlich dargestellt, dass es einem den Appetit verderben könnte.

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Cover Half-sick of Shadows englisch

Edward Pike ist ein fünfjähriger Junge, der zusammen mit seiner Zwillingsschwester Sophia, seinen Brüdern Gregory und Edgar, seiner Großmutter und seinen Eltern in einem alten und abgelegenen Pfarrhaus lebt. Die Jugend der Kinder ist nicht angenehm. Ihr Vater ist entweder bei der Arbeit, lässt sich von ihrer Mutter bedienen, liest in der Bibel oder züchtigt die Kinder für ihr, in seinen Augen, sündiges Verhalten. Ein Badezimmer gibt es im Gebäude nicht, es wird wenig geheizt und ist ständig kalt. Zudem befindet sich ein Friedhof im Garten. Auf Grund der Abgelegenheit des Gebäudes kommen die Familienmitglieder auch nicht in Kontakt mit anderen Menschen. Eines Morgens erscheint ein Auto vor der Tür des Pfarrhauses, der Mann darin behauptet, dass es sich dabei um eine Zeitmaschine handelt, er gerne Edwards Freund sein möchte und, falls er jemals Hilfe brauchen sollte, er sie von ihm bekommen würde. Danach verschwindet der Zeitreisende gleich wieder und genauso schnell vergisst Edward die Begegnung. Kurze Zeit später stirbt die Großmutter und der Vater lässt sich von Edwards Schwester Sophia versprechen, niemals ihre Familie zu verlassen. Die Kinder interpretieren dieses Versprechen als Fluch und während Edward dann irgendwann das Haus verlassen muss, um die meiste Zeit des Jahres in der Schule in einem anderen Ort zu verbringen, bleibt seine Schwester zurück und fürchtet sich zunehmend mehr davor, das Grundstück zu verlassen.

In der Schule findet Edward keine Freunde, stürzt sich dafür aber in Arbeit und findet sich sogar im Zentrum besonderer Aufmerksamkeit des Direktors, der ihn fördern möchte und gleich einmal die zweite Klasse überspringen lässt. Das einzige andere Kind, mit dem Edward in Kontakt kommt, ist Alf Lord, der von allen anderen Schülern und Lehrern ignoriert zu werden scheint und dessen Anwesenheit sehr sporadisch erscheint. Einmal erzählt Alf Edward, dass er eine Muse sei, was dieser ihm jedoch nicht glaubt. Nach und nach eröffnet Alf ihm jedoch, dass es seine Mission ist, wie in einem Garten, in weniger realen Universen Kunst für realere zu ernten. Die immer größer werdende Tragödie im Leben von Edward und seiner Familie scheint dabei für Alf von besonderer Bedeutung zu sein.

Das Buch besteht aus drei Teilen. Der erste Teil ist, ehrlich gesagt, ziemlich langweilig. Bis auf die Ankunft des Zeitreisenden auf den ersten Seiten, erweckt bis kurz vor Schluss nichts den Eindruck eines Alternate Reality-Romans. Der Zeitreisende wird anschließend bis zur letzten Seite des Buches nicht mehr erwähnt. Das Leben von Edward wird in vielen Details und sehr langsamen Tempo erzählt. Der zweite Teil beginnt zumindest ein wenig interessanter. Vermutlich erweckt er diesen Eindruck, weil nun die Erzählzeit schneller vergeht und nicht mehr ganze Kapitel von einzelnen Tagen handeln, wie im ersten Teil. Das Tempo scheint immer mehr zuzunehmen, so dass plötzlich ganze Jahre vergehen oder übersprungen werden. Die Gespräche mit Alf, die nach und nach etwas mehr Faszination in die Handlung bringen, beginnen erst am Ende des zweiten Abschnitts und dann auch nur zögerlich. Erst im dritten Abschnitt kommen dann endlich ein paar Erklärungen und eine Multiversentheorie. Leider besteht die Handlung dann vor allem aus Morden, Inzest und Vergewaltigungen.

Merkwürdig wirkt der technologische Fortschritt während der Handlung: Von einer Zeit ohne fließendes Wasser und Strom über einen frühen Fernseher mit einer Hand voll Programmen hin zu Mobiltelefonen, in einem Zeitraum von 12 Jahren. Auf den Leser wirkt die Zeit deutlich kürzer, da bei den Zeitsprüngen in der Handlung kaum Angaben gemacht werden, wie viel Zeit seit dem letzten Absatz vergangen ist. Es ist sehr schwer einzuordnen, in welchen Jahren das Buch spielen könnte und auch was denn das Alternative an der beschriebenen Realität ist. Zudem wechselt die Erzählperspektive stellenweise weg vom Ich-Erzähler.

Half-sick of Shadows hat mich, auf Grund des intimen Beleuchtens von unangenehmen, privaten und unangebrachten Augenblicken im Leben seiner unerfahrenen Hauptcharaktere, an die späteren Bände der Wicked Years-Bücher erinnert und vielleicht finden ja Fans der Reihe auch Gefallen an diesem Buch.

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Cover The Wise Man's Fear englisch

Der zweite Band der Kingkiller Chronicle / Die Königsmörder-Chronik erzählt vom zweiten der drei Tage, die Kvothe dem Chronisten für die Erzählung seiner Lebensgeschichte versprochen hat. Auch an diesem Tag schildert er detailliert Jahre aus seiner abenteuerlichten Vergangenheit, während die Erzählung immer wieder durch Rücksprünge in die Taverne unterbrochen werden. Bewohner des Dorfes, in das sich der Held Kvothe und der Feenprinz Bast zurückgezogen haben, kommen zum Mittagessen vorbei oder um sich vom Chronisten Schriftstücke anfertigen zu lassen. Die drei Protagonisten erhalten ihre Charade aufrecht und lassen sich Situationen einfallen, in denen sie von den Dorfbewohnern „erwischt“ werden können, um nach deren Weggehen ihre Geschichtenerzählung fortzusetzen.

Die Rückblicke in Kvothes Leben setzen dort an, wo der erste Band The Name of the Wind / Der Name des Windes geendet hat: Kvothe schlägt sich an der Universität durch und kämpft mit den hohen Studiengebühren und Attacken seines Erzfeindes und Mitstudenten Ambrose Jakis, der ihn diesmal sogar unter Drogen setzt, um seine Aufnahmeprüfung für das neue Semester zu sabotieren. Erneut muss sich Kvothe Geld von Devi leihen.

Da es ihm im ersten Buch gelungen war, den Namen des Windes auszusprechen und so die Aufmerksamkeit von Meister Elodin auf sich zu ziehen, kann Kvothe nun endlich den Kursus an der Universität belegen, den er sich so sehnlich erwünscht hat: Das Erlernen von Namen. Doch dieser Kurs ist so gar nicht das, was er sich erhofft hatte. Statt praktischem Unterricht und schnellen Resultaten sehen sich die wenigen, von Elodin persönlich ausgewählten Studenten mit einem häufig abwesenden Lehrmeister und scheinbar unnützen Aufgabenstellungen konfrontiert. Einen großen Vorteil für Kvothe hat der Kurs dennoch, da Meister Elodin ihm endlich den Zutritt zu den Archiven der Bibliothek verschafft und so kann Kvothe endlich seine Suche nach den Mördern seiner Familie, den Chandrian, und deren vermutlichen Feinden den Amyr fortsetzen. Doch trotz endloser Suchen in den Archiven kann Kvothe außer ein paar Zeilen in Märchen und Sagen nichts Konkretes herausfinden. Er kommt zu der Vermutung, dass die Amyr noch existieren könnten und alle Aufzeichnungen über ihren Orden selbst zerstört haben.

Kvothes Freundin Denna lässt sich unterdessen von Ambrose bewerben und verliert dabei einen Ring an ihn, der ihr sehr wichtig ist. Natürlich versucht Kvothe ihr zu helfen und bricht in Ambroses Zimmer ein, um den Ring zu finden. Doch zum einen ist dieser nicht dort und zum anderen hinterlässt Kvothe Blut am Tatort, dass Ambrose, ohne die genauer Natur seines Einbrechers zu kennen, benutzen kann, um magische Angriffe auf diesen durchzuführen. Trotz eines Schutzamulettes, dass sich Kvothe unter Brechen einiger Universitätsregeln anfertigen kann, muss er die Angriffe, hinter denen schnell tödliche Absichten stecken, stoppen. Jedoch können ihn seine Freunde davon überzeugen, dass hinter den Angriffen viel wahrscheinlicher die Geldverleiherin Devi steckt. Bei der darauf folgenden Konfrontation der beiden kommt es zum magischen Duell und zum Bruch in ihrer Freundschaft. Nachdem Devi als Täterin ausgeschlossen ist, schließen sich die Freunde zusammen, um den Quell der magischen Angriffe per Magie zu zerstören. Ihnen gelingt es dabei auch Devi mit auf ihre Seite zu ziehen und sie teilweise mit Kvothe zu versöhnen. Ihrer magischen Gegenattacke setzt Ambroses Zimmer in Brand und versetzt Kvothe in die Lage Dennas Ring zurückzuerobern. Jedoch ist diese wie so häufig für längere Zeit verschwunden und er kann ihr den Ring vorerst nicht zurückgeben.

Kvothes viele öffentliche Eskapaden, darunter auch eine durch Ambrose inszenierte Anklage samt spektakulären Prozess, führen dazu, dass ihn seine Freunde und sogar seiner Lehrer davor warnen, sich der Prüfung für das nächste Semester zu stellen. Die daraus resultierenden Studiengebühren würde er sich nicht leisten können. Meister Elodin erzählt ihm, dass in früheren Zeiten häufig Studenten Urlaubssemester genommen haben, um außerhalb der Universität nach dem Namen des Windes zu suchen und legt Kvothe nahe, dies auch zu tun. Graf Threpe hat unterdessen ein Gesuch von einem befreundeten und reichen Adeligen aus einer sehr weit entfernten Stadt erhalten, der einen Musiker und Poeten sucht. Er schickt Kvothe in der Hoffnung los, dort endlich einen Patron für sich zu finden.

Dies führt Kvothe auf eine lange und abenteuerliche Reise mit Hofintrigen, einem ständigen Auf und Ab in der Gunst seines Auftraggebers, einem nicht so glücklichem Wiedersehen mit Denna, der Jagd nach Räubern, einem Ausflug in die Welt der Feen und in das Land der Ademre, wo er deren Kampftechniken erlernt. The Wise Man's Fear / Die Furcht des Weisen ist sehr umfangreich, so sehr, dass es im Deutschen in die zwei Bände aufgeteilt werden musste. Die oben stehende Inhaltsangabe geht lediglich bis zur Hälfte des Buches und dann geht es erst richtig los! Zwar enthält der Anfang des Buches nur wenige große Ereignisse, macht aber auf jeder Seite neugierig auf die Auflösung der kleinen Ereignisse. Kvothes Leben ist geprägt von einem Hin und Her aus Glücks- und Unglücksfällen, die den Leser mit ihm eifern und verzweifeln lassen.

Die zweite Hälfte stellt dann alles Bisherige in den Schatten. Selbst den Kampf gegen den Drachen in The Name of the Wind / Der Name des Windes. Kvothe rettet Leben, tötet Räuber mit seiner immer stärker werdenden Magie, lernt Sprachen und Kampftechniken einer anderen Zivilisation, begegnet einem unheilprophezeiendem Orakel und entkommt sogar dem schönsten aller Feenwesen, das alle andere Männer bis zu deren Tode im Bett verbraucht. Doch Kvothe verlässt sie mit Geschenken. Während es in der von ihm erzählten Geschichte am Ende des zweiten Bandes der Kingkiller Chronicle / Die Königsmörder-Chronik für Kvothe ganz gut aussieht, endet sein Tag in der Taverne damit, dass er von zwei Soldaten überfallen und zusammengeschlagen wird. Nachdem dem Leser im ersten Buch gezeigt wurde, dass seine Magie ihm nicht mehr zur Verfügung steht, merkt man nun, dass er auch seine mächtigen Kampftechniken nicht mehr richtig einsetzen kann. Bast ist beinahe am Verzweifeln darüber, dass es ihm und dem Chronisten nicht gelingt, Kvothe dazu zu motivieren, zu seinem alten Leben zurückzukehren.

Natürlich möchte man als Leser an dieser Stelle wissen, was dazu geführt hat, dass Kvothes Kräfte so geschwunden sind, ob aus ihm und Denna noch etwas wird, wie und warum er welchen König ermordet, so dass der Titel der Reihe einen Sinn ergibt, ob es seinen beiden Freunden gelingt, ihn von seinem Barkeeperleben loszulösen und wie sich dann die Einmischung des Orakels auf die Geschichte der Welt auswirken wird. Vor allem möchte man wissen, ob im finalen Band der Kingkiller Chronicle / Die Königsmörder-Chronik mehr als nur der dritte Tag vorkommen wird oder ob es vielleicht eine anschließende Reihe geben wird. Ich auf jeden Fall fiebere gespannt dem nächsten Band entgegen und hoffe, dass dieser nicht erneut so lange auf sich warten lassen wird.

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