Neuübersetzungen der Scheibenwelt-Romane
Tod am 22.11.2010

Im Mai 2011 möchte Manhattan damit beginnen halbjährlich einen Scheibenwelt-Roman als Neuübersetzung von Gerald Jung zu veröffentlichen. Den Anfang macht dabei Voll im Bilde, welches als Klappenbroschur für ca. 15 Euro erscheinen soll. Danke an TeichDragon für den Hinweis.
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Kommentare

Shadow schrieb am 23.11.2010 um 19:34:
Welchen Sinn soll das machen?
Doppelt Geld verdienen mit Altfans, die die Originale haben? Oder alle alten Bücher mit neuer deutscher Schlechtschreibung?
zebanet schrieb am 24.11.2010 um 13:32:
Eine Katastrophe! Die Überstzung der "Unseen academicals" fand ich unterirdisch, eine absolute Spaßbremse. Allein der Verzicht auf das "Du" im Miteinander - so möchte ich die Scheibenweltbücher nicht lesen.
Feles schrieb am 24.11.2010 um 16:12:
Seht es doch mal als Qualitätssiegel für Pratchett. Schließlich wurden viele großen Werke mehrfach Übersetzt: "Der Herr der Ringe", "Moby Dick", die gesammelten Werke von Shakespeare, ... ;-)
Und über diese Übersetzungen wird ebenso eifrig gestritten. ;-)
SamVim schrieb am 25.11.2010 um 13:32:
Ich vermute eher, dass die Nutzungsrechte an den Übersetzungen von Andreas Brandhorst auslaufen, bzw. Manhattan diese nie hatte. Leider war Unseen Academicals unterirdisch ins Deutsche übertragen... Werd wohl zukünftig mein Englisch aufbessern müssen.
Thetis schrieb am 25.11.2010 um 14:43:
Ich bin gespannt auf die neuen Übersetzungen, und wer eine Übersetzung kritisieren will, sollte vielleicht erst mal das Original lesen.
Finsterer Fred schrieb am 25.11.2010 um 20:16:
Das "Du" von Brandhorst war einfach ein Übersetzungsfehler...das englische "You" ist nicht einfach als "du" zu übersetzen, da die Engländer kein formales "Sie" haben und das "You" daher im formellen und informellen Kontext auftaucht;-)...ich finde es eher begrüßenswert, dass man die alten Bücher neu übersetzen lässt, damit die Einheit der Serie wieder hergestellt wird!
Ponder schrieb am 27.11.2010 um 10:43:
Ich begrüße die Neuübersetzungen auch. Endlich wird (vermutlich) auf das kontext-unpassende "Du" verzichtet.
RetroHelix schrieb am 01.12.2010 um 09:41:
Ich schlage vor, dass bei bei Unseen Academicals mit einer Neuübersetzung angefangen wird.
Finsterer Fred schrieb am 01.12.2010 um 12:42:
There's no pleasing some people...just what Jesus said.;-)
Mal ganz ehrlich, ich finde vom groben Durchlesen den Preis für ein Softcover das einzig skandalöse an der deutschen Version von Unseen Academicals...wenns das Ding zu einem angemessenen Preis gibt, muss ich es mir mal holen, um besser argumentieren zu können.
Bergwolf schrieb am 03.01.2011 um 17:38:
Seit über einem Monat habe ich jetzt 'Der Club der unsichtbaren Gelehrten' und habe noch nicht ein Viertel davon gelesen. Ich mag kein bisschen darüber streiten, welche Übersetzung rein fachlich gesehen die bessere ist, aber eines ist klar: Wer seit zig Übersetzungen vom 'Team' Terry Pratchett/Andreas Brandhorst die Scheibenwelt-Sozialisation erfuhr, der empfindet automatisch so etwas, wie: Ich glaub' ich bin hier im falschen Film' wenn er Gerald Jungs Darstellungen der Scheibenwelt liest. Jung hätte sich nicht nur um eine gute Übersetzung von Pratchetts Originaltext kümmern, sondern auch die deutschen Übersetzungen lesen sollen, um zu verstehen, was die bisherigen Fans, die sich mit der deutschen Fassung in die Scheibenwelt eingelesen haben für ein Verständnis dieser Welt haben. Dass die Scheibenweltromane nunmehr noch mal von Herrn Jung übersetzt werden sollen ist - mit Verlaub gesagt: Schwachsinn. Ich kann hier nur den Versuch vermuten zusätzlichen Umsatz/Profit zu generieren. Den vielen Unzufriedenen der Brandhorst-Übersetzungen stehen die Unzähligen Zufriedenen gegenüber, denen Brandhorst die Scheibenwelt zu erkunden, ja zu er'leben' ermöglicht hat.
Mir bleibt jetzt nur der mühsame Versuch mich doch an die Originale mit Dictionary und Internetunterstützung heranzumachen.
Sabine schrieb am 03.01.2011 um 22:41:
Ich habe noch NIE im Leben eine so derart unterirdisch miese Übersetzung in Händen gehalten wie bei Unseen Academicals. Allein der Titel ist eine Ohrfeige für TPratchett, Was soll das?!? Dieser [insert insult of choice here] von einem Übersetzer sollte mal ein paar von Pratchetts Büchern lesen damit er weiß WAS er da übersetzt. Ich suche eine Mailadresse, damit ich einem begnadeten Autor schreiben kann, was man hier aus seinem köstlichen Buch gemacht hat.
Wahlweise bitte ich darum dass es ihm irgend jemand von euch schreibt.
Was hier verkauft wird, DAS hat er nicht verdient, das ist eine Frechheit, eine Unverschämtheit und eine Zumutung für alle Leser.
Ja. Ich hab das Original gelesen. Ich kann ganz gut englisch und es ist mir durchaus bewusst, dass es sehr schwer ist Pratchett so zu übersetzen dass es seiner würdig ist. Herr Jung muss da noch üben. Aber bitte nicht an Pratchetts Werken.
Sorry, aber das musste einfach raus.
Thanks for listening, be blessed.
Sabine
Tod schrieb am 04.01.2011 um 07:56:
Wenn den Brandhorst-Unzufriedenen so viele Zufriedene gegenüberstehen, frage ich mich, wie vielen Jung-Unzufriedenen nun Jung-Zufriedene gegenüberstehen, die sich hier einfach nur nicht aufregen...
Übrigens: Den Titel des Buches darf der Übersetzer nicht aussuchen.
Monty schrieb am 16.02.2011 um 10:25:
Ich kann da nur Bergwolf zustimmen - ich hab noch nie sooooo lange für ein Prachett-Buch gebraucht wie für dieses. Irgendwie ist das alles zäh, durcheinander, holperig, nicht flüssig zu lesen und sehr gewöhungsbedürftig. Da tu ich mir glaube ich, wirklich das Original noch an. Mag AB auch nicht fehlerfrei gewesen sein - jetzt ständig die Übersetzer zu wechseln, bekommt der Sache nicht. Wenn ich lese, dass der neue Tiffany Weh-Roman auch wieder von wem neues übersetzt wurde - ich krieg das kalte Grausen.
Anthony Piers' "Xanth"-Reihe bekam der Wechsel des Übersetzers auch nicht wirklich, nach 3 Büchern vom "Neuen" war Schluss in Deutschland - die letzten Bände kriegt man als unverkaufte Mängelex. hinterhergeworfen, die früheren sind teilweise Goldstaub...
Granny Weatherwax schrieb am 01.04.2014 um 08:10:
Ich (Mitte fünfzig) bin durch meinen 16-jährigen Sohn in die Scheibenwelt eingeführt worden. Zunächst habe ich die Hexen-Romane verschlungen, danach wurde ich zu einem Fan der Stadtwache. Da ich selbst vom Fach bin (Studium der Angewandten Sprachwissenschaft, Tätigkeit als freie Übersetzerin technischer Texte), lese ich Übersetzungen immer sehr aufmerksam, gerade unter diversen sprachlichen Aspekten. Bei den Brandhorst-Übersetzungen habe ich mich über das – in diesem Forum bereits monierte – „Du“ geärgert, außerdem über die unnötigen und oft bescheuerten Eindeutschungen von Namen („Käsedick“!). Bei der Lektüre der „Rollenden Steine“ habe ich Bezeichnungen von Bands und Songtiteln rückübersetzt und bedauert, wie viele witzige Anspielungen für den deutschen Leser verlorengehen. Das alles war jedoch zu verschmerzen, weil Brandhorst den Pratchett-Ton kongenial trifft, weil er souverän, wortgewandt, spielerisch mit der Sprache umgeht, weil die Übersetzungen sich flott und flüssig lesen. Zur Zeit ackere ich mich durch „Steife Prise“ in der Jung-Übersetzung, und hier trifft das leider nicht zu. Eben: zäh, schwerfällig, holperig. Interessieren würde mich nun, ob Mumm / Vimes auch im Original so ungewohnt geschwätzig ist – das wäre dann wohl Pratchetts bedauerlicher Krankheit geschuldet.
Flu schrieb am 29.08.2015 um 23:02:
Ich finde die neuen Übersetzungen sind mist.
Das "Du"in den alten Übersetzungen finde ich persönlicher, es passt einfach besser in die Zeit in der die Geschichten spielen.
Als Andreas Brandhorst noch Übersetzer war, mochte ich die Bücher viel lieber lesen!
"Steife Priese" und "Toller Dampf voraus" gefielen mir schon nicht mehr. Aber ich werde mir trotzdem das letzte Buch von Terry Pratchett kaufen, denn haben möchte ich sie dennoch alle.
Kröte Kühlwalda schrieb am 03.09.2015 um 23:28:
Ich mochte die alten Bücher in der Übersetzung von Brandhorst, auch gerade WEGEN "Du" und "Käsedick". Die Bücher hatten Charme.
Ob die neue Geschwätzigkeit und damit einhergehend irgendwie auch die angekratze Souveränität der Figuren nun der Krankheit oder der Übersetzung geschuldet ist - das fände ich vielleicht heraus, wenn ich besser Englisch könnte. Aber wenn aus "Spike" "Spackes" wird, dann macht das für mich ganz viel von den Figuren kaputt. Und von dem Bild, das ich mir von den Figuren gemacht habe.
So war es auch, als Käpt'n Picard und Siegfried Farnon plötzlich neue Synchronstimmen hatten. Da passt nichts mehr zusammen...
Ich hätte vermutet, dass man als neuer Übersetzer/ Verlag da eher versucht, etwas eingeführtes zu übernehmen, und nicht mit riskanten Verbesserungsversuchen herumlaboriert.
Greenhorn schrieb am 27.12.2015 um 17:14:
Am meisten an all diesen Überstzungsstreitereien ärgert mich die Du-Sie-Debatte.
Gerade weil You als beides - abhängig vom Kontext - übersetzt werden kann, ist eine Diskussion so überflüssig, wie ein Kropf.
Wer den akademischen Hintergrund in den angloamerikanischen Universitäten kennt, weiss, dass gerade dort eine informelle Anrede üblich ist (You und Vorname). Warum muss gerade in diesem Zusammenhang das you dann unbedingt als Sie übersetzt werden?????
Auch wird die informelle Anrede immer mehr auch in deutschen Universitäten übernommen. So kenne ich einen Lehrstuhlinhaber, der von seinen Mitarbeitern und Kollegen (nicht gerade seinen Studenten) als "Karl" und nicht als Herr Prof. Dr. angesprochen wird.
Warum jetzt gerade in den Scheibenweltromanen die formelle Sie-Anrede gerettet werden soll, ist mir ein Rätsel
Leider hat diese unselige Diskussion, die von eingen Klugsch.. losgetreten wurde, dazu geführt, dass der kongeniale Übersetzter Brandhorst durch Übersetzer abgelöst wurde, die in keinster Weise in der Lage sind die Scheibenweltatmosphäre einzufangen. Wenn dann noch teils über Jahrzehnte bekannte Namen und Zitate geändert werden, nimmt das groteske Züge an. Wieso steht plötzlich auf Oma Wetterwachs Schild ein andrer Text? Warum heisst Fred Colon jetzt Feld? Dass Spackes wohl der Gipfel ist, brauche ich wohl nicht mehr zu betonen.
Was ein Shitstorm einiger weniger für Auswirkungen haben kann....
Perdita schrieb am 16.11.2016 um 10:23:
Ich bin seit vielen Jahren Fan der Scheibenwelt-Bücher (bes. der Hexen) und es war klar, dass ich auch das letzte Buch haben musste. Allerdings war ich überrascht, wie sperrig es zu lesen war und irgendwie langweilig. So gar nicht, wie die alten Hexenromane. Oma und Nanny klingen so seltsam(und Agnes hießzuweilen Depp??). Ein Blick auf den Übersetzer und Tante Google machten alles klar... Wie schade, dass das letzte Werk des wunderbaren Autors so zuschanden geritten wurde. Kein bisschen Prachett-Spirit mehr. Bin ich froh, dass ich von den früheren Hexen-Büchern noch die Brandhorst Übersetzungen habe!

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