Die Scheibenwelt

Die Scheibenwelt ist der Schauplatz der gleichnamigen Fantasy-Romanreihe des britischen Autors Terry Pratchett. Sie ist eine flache Welt, die auf vier Elefanten ruht, die wiederum von einer riesigen Schildkröte durch das All getragen wird. Auch wenn die Welt magiegetränkt ist, so spielt die Anwendung beim Großteil der Bevölkerung im Allgemeinen keine Rolle und auch die Zauberer wenden sie kaum an. Wirkt die Welt in den ersten Romanen noch mittelalterlich, so entwickelt sie sich im Lauf der Zeit fort und wirkt mittlerweile teilweise fast modern. In ihrem Alltag sehen sich die Bewohner der Scheibenwelt mit zum Teil ungewöhnlichen Problemen konfrontiert: So muss der unfähige Zauberer Rincewind gleich mehrfach die Welt retten; der Tod, ein zwei Meter großes Skelett in schwarzer Robe, obligatorischer Sense und einer Schwäche für Kätzchen, gönnt sich auch schon mal eine Auszeit und seine teils unfreiwillgen Vertretungskräfte haben schwer mit seinen Aufgaben zu kämpfen; den vier Reitern der Apokalypse werden schon mal die Pferde gestohlen; die Götter würfeln um das Schicksal der Sterblichen und müssen sich auch schon mal mit deren Racheplänen konfrontiert sehen; wenn den Göttern der nötige Glaube fehlt, schwindet ihre Macht gewaltig und sie müssen sich direkt mit den Sterblichen einlassen; die Arbeit einer Hexe ist niemals getan, so müssen sie jungen Mädchen bei der Ausbildung helfen, ein ganzes Königreich vor einfallenden Vampiren und Elfen beschützen oder gar für die Personifikation der Zeit Hebamme spielen. Auf der Scheibenwelt wird es niemals langweilig.

Die ersten Scheibenwelt-Romane erschienen bereits Anfang der 80er Jahre und stellten kaum mehr als eine Parodie auf die damals gängige klassische und heroische Fantasy dar. Sie waren, und sind, amüsant, jedoch ist die Popularität der Reihe wohl erst späteren Romanen zu verdanken. Dort schaffte es Terry Pratchett oftmals Aspekte unserer Welt in die Scheibenwelt einzubringen und dort so pointiert zu präsentieren, dass der Leser nicht nur unterhalten wird, sondern auch, sofern er will, zum Nachdenken angeregt wird.

Gedanken zur Lesereihenfolge der Scheibenwelt-Romane

In Deutschland sind die frühen Romane zuerst beim Heyne-Verlag erschienen und werden inzwischen vom Piper-Verlag weiter aufgelegt. Die späteren und neusten Romane erschienen bei Goldmann/Manhattan. Der erste Scheibenwelt-Roman heißt Die Farben der Magie oder im Englischen Original The Colour of Magic. Die Geschichte um den unfähigen Zauberer Rincewind und seinen Wegbegleiter Zweiblum, dem ersten Touristen der Scheibenwelt, wird im zweiten Scheibenwelt-Roman Das Licht der Phantasie beziehungsweise im Englischen The Light Fantastic fortgeführt. Dies ist der einzige Fall, bei der eine fest zusammenhängende Geschichte auf zwei Bücher aufgeteilt ist. Alle weiteren Romane besitzen eine in sich abgeschlossene Handlung und lassen sich auch gut ohne Vorwissen lesen.

Innerhalb der Scheibenwelt-Romane gibt es jedoch Unterreihen. Eine Unterreihe zeichnet sich durch gleich bleibende Hauptfiguren und damit auch ein ähnliches thematisches Umfeld aus. Ein Beispiel wäre die Unterreihe der Stadtwache, welche stets von den Wächtern in der größten Stadt der Scheibenwelt handelt, weswegen die Geschichten oftmals einem Krimi ähneln. Man kann daher gut jeweils nur die Bücher einer Unterreihe hintereinander lesen.
Jedoch ist ebenso sehr empfehlenswert, die Erscheinungsreihenfolge der Bücher einzuhalten. Einige Ereignisse, vor allem in neueren Büchern, hinterlassen auf der Scheibenwelt Auswirkungen über alle Buchreihen hinweg. Beispiele hierfür sind etwa die Erfindung der Semaphoren (einem schnellen Kommunikationssystem) oder das Erscheinen der ersten Zeitung. Wer sich jedoch nicht an plötzlichem Erscheinen solcher Phänomene stört, kann natürlich auch die zuvor erwähnten Unterreihen einzeln lesen.
Wir haben dennoch in unserem FAQ die Bücher den einzelnen Unterreihen zugeordnet und unserer Bücherliste nach der Erscheinungsreihenfolge sortiert, so dass jeder selbst entscheiden kann, welche Art der Lesereihenfolge er selbst bevorzugt.

Ein guter Anfang...

Als günstiger und guter Einstieg ist für einige vielleicht ein Mehrfachband. Es gibt zum Beispiel Bücher, die die ersten zwei, drei oder gar vier Rincewind-Romane beinhalten. In solchen Sammelbänden findet sich auch das eher kurze Rincewind-Buch Eric, welches ebenfalls als bebilderter Einzelband und seit neustem auch in einer nicht bebilderten Ausgabe erhältlich ist.

Dadurch dass die Bücher bei verschiedenen Verlagen erschienen und erscheinen, ist es schwierig, beziehungsweise unmöglich, einheitliche Ausgaben aller Scheibenwelt-Romane zu bekommen. Innerhalb eines Verlages wechselt das Aussehen der einzelnen Bände auch ständig, selbst wenn die ISBN gleich bleibt. Als kleine Hilfe haben wir in unserer Bücherliste alle uns bekannten Ausgaben der in Deutschland und Großbritannien erschienenen Werke aufgeführt.

Weitere Literatur von der Scheibenwelt

Die Kurzgeschichten von der Scheibenwelt kann man sich am einfachsten durch den Sammelband Der ganze Wahnsinn aneignen. Dieser enthält fast alle Texte von Terry Pratchett, wie Kurzgeschichten, Artikel, Vorworte und Ähnliches, die bis zum Jahr 2008 erschienen sind. Für die meisten Leser und Einsteiger werden die darin enthaltenen Scheibenwelt-Kurzgeschichten am interessantesten sein. Doch alleine für diese lohnt sich bereits die Anschaffung, da diese Kurzgeschichten ansonsten in mehreren, zum Teil nicht mehr neu erhältlichen, einzelnen Bänden zusammen mit Geschichten anderer Autoren erworben werden müssten.

Zudem ist viel Begleitmaterial wie Landkarten, Kalender und sogar ein Kochbuch zur Scheibenwelt erschienen. Nicht alle Begleitbücher sind auch auf Deutsch erhältlich. Während die Taschenkalender zumeist ein Jahr später auch in Deutschland erscheinen, sind die Wandkalender von der Scheibenwelt bisher nur in England erhältlich gewesen. Von den Karten gibt es lediglich eine Übersetzung der Stadtkarte von Ankh-Morpork, der größten Stadt der Scheibenwelt. Als Einsteiger sollte man sich zunächst an die Romane halten und sich anschließend überlegen, welches Zusatzmaterial für einen selbst von Interesse sein könnte. Da alles, was Terry Pratchetts Namen als Autor aufführt, auch von ihm mitverfasst wurde, kann man jedoch bei allen offiziellen Scheibenwelt-Artikeln beruhigt zugreifen. Praktisch alles enthält neue und im Einklang mit den Büchern stehende Texte vom Schöpfer der Scheibenwelt. Bei Büchern über Terry Pratchett oder seine Werke, an denen er nicht mitverfasst hat, sollte man jedoch Vorsicht walten lassen. Oftmals lohnt sich die Anschaffung nicht. Bisher sind solche inoffiziellen Begleitbücher jedoch nur auf Englisch erschienen.

Noch mehr Bücher...

Ansonsten hat Terry Pratchett natürlich noch mehr geschrieben, als nur die Scheibenwelt-Romane. Es gibt zum Beispiel zwei Kinderbuchreihen. Die eine begleitet den jungen Johnny Maxwell und seine Freunde durch drei Abenteuer, bei denen er mit Außerirdischen aus einem Computer-Spiel kommuniziert, in die Vergangenheit reist und mit den Toten auf dem Friedhof spricht. Die andere behandelt in drei Bänden die Reise der Nomen, kleine Wesen, so groß wie eine Maus, durch die Welt der riesigen Menschen. Eine Kinderbuchreihe gibt es auch auf der Scheibenwelt. Sie verfolgt das Leben und die Ausbildung der jungen Hexe Tiffany Weh. Außerdem ist das Scheibenwelt-Märchen Maurice, der Kater erschienen, dessen Handlung den berühmten Rattenfänger von Hameln in einem neuen Licht erscheinen lässt. Außerdem sind noch einige eigenständige Bücher erschienen.

Terry Pratchett

Terry Pratchett, geboren am 28. April 1948 in Beaconsfield und gestorben am 12. März 2015, war einer der erfolgreichsten Autoren der Welt. Zahlen von Ende 2008 sprachen von mehr als 60 Millionen verkauften Büchern. In England kann man schon von der Berühmtheit Sir Terry Pratchett sprechen. Hier war er des öfteren im Fernsehen und Radio zu Gast. Gleich drei seiner Romane waren 2008 unter den insgesamt nur 12 Büchern dabei, die seit Beginn der Datenaufzeichnung im Jahr 1995 ununterbrochen in den Top 5.000 Bestsellern des Buchhandels mit dabei waren. Viele Universitäten haben ihm Ehrendoktortitel verliehen und auch die Queen hat ihn zweimal für seine Verdienste um die Literatur geadelt, zuletzt Anfang 2009 durch einen Ritterschlag. Zudem gewann er für sein Scheibenwelt-Märchen Maurice, der Kater den höchstangesehensten Literaturpreis für Kinderbücher, die Carnegie Medal 2001.

Ankh-Morpork e.V. - Der deutschsprachige Terry Pratchett Fanclub

Seit 1999 bereits gibt es den deutschsprachigen Terry Pratchett Fanclub, die zentrale Anlaufstelle für alle deutschsprachigen Leser und Fans von Terry Pratchett und Ausrichter der deutschen Scheibenwelt Conventions. Außerdem hat er einige Webprojekte, wie die umfangreiche Datenbank mit Informationen zu Büchern, Spielen, Verfilmungen hier auf Ankh-Morpork.de und das Scheibenwelt-Lexikon DiscWiki ins Leben gerufen.

Mitgliedschaft

Bei uns hat man den richtigen Ort gefunden, um andere Fans der Werke Terry Pratchetts kennen zu lernen und über alle Neuerscheinung, Lesungen und Veranstaltungen zeitnah informiert zu werden. Eine Mitgliedschaft hat noch mehr Vorteile, wie die regelmäßigen Stammtische, den vergünstigen Eintritt zu den deutschen Scheibenwelt Conventions und noch viele mehr! Das beste daran: Eine Mitgliedschaft kostet lediglich 1,25 Euro im Monat! Noch mehr Informationen über den Ankh-Morpork e.V. finden sich beispielsweise im Pressetext.

Die deutsche Scheibenwelt Convention

Die deutsche Scheibenwelt Convention ist eine Großveranstaltung zu der alle Fans der Scheibenwelt herzlich eingeladen sind. Sie findet im Zweijahresrythmus zumeist auf einer Burg in Deutschland statt. Diese Burgen sorgen nicht nur direkt für eine stimmige Atmosphäre, sondern kommen auch gleich mit ihren eigenen Unterbringungs- und Verpflegungsmöglichkeiten daher. So ist es möglich, den Besuchern des Fests ein günstiges Komplettpaket bestehend aus Eintritt, Übernachtungen und warmen Mahlzeiten zu bieten. Gekrönt wird das Ganze durch ein umfangreiches und abwechslungsreiches Unterhaltungs- und Workshopprogramm, sowie natürlich durch Ehrengäste.

Noch mehr Orientierungshilfe?

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